Die Welt ist groß und ich bin klein. Das Leben ist kurz, Zeit ist knapp, Zeit ist Geld, Geld ist Glück, Glück kann man sich kaufen? Zeit aber irgendwie nicht, die Welt dreht sich immer schneller und ich verliere mich.
Wir stecken in einem jahrhundertealten Dilemma: Seit seiner Entstehung denkt der Mensch darüber nach, wie ein gutes und erfülltes Leben auszusehen hat und welche Ziele man verfolgen sollte, um glücklich zu werden. In dem Gewusel unserer Zeit haben wir die Antworten oder viel mehr die Wege zum Glück aus den Augen verloren. Gefüllt mit den Versprechen und Wertvorstellungen eines, sich auf ständigen Wachstum beziehenden Systems, verschwimmt der Horizont mit den Zielen des Menschen in einer Suppe aus selbst erbauten Strukturen, Mustern und Regeln. Keine Zeit und keine Ziele mehr, bis die Gesellschaft eine Form von „rasendem Stillstand“ erreicht.
Die Arbeit „keine Zeit keine Zeit“ widmet sich diesen heutigen gesellschaftlichen Zeitstrukturen und den Empfindungen, welche diese mit sich bringen. Sie beschäftigt sich mit den Intensitäten möglicher Begegnungen im Leben eines jeden Individuums. Mit den Metamorphosen der Zeit. Mit Nähe und Distanz, mit Zielen und Wünschen, mit dem Wahrnehmen von Zeit und dem Gefühl einer beschleunigten und entfremdeten Welt. Sie betrachtet dabei Menschen, die im Kontext ihrer Zeit stehen oder Orte, die sich von Zeit zu Zeit verändern. Immer im Blick dabei: die eigene Geschwindigkeit, mit der wir durch die Gegenwart schreiten oder auf sie in Zukunft zurück blicken. Sie erlaubt es jedem, sich zu fragen: Drehe ich mich zu schnell oder zu langsam oder ist es die Welt, die sich zu schnell oder zu langsam dreht?
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